Die Reserve musste gegen den Ortsnachbarn SV Emmerke eine am Ende deutliche 1:4-Niederlage hinnehmen.

Das Padrok-Team kam gut in die Partie und ging nach einer Viertelstunde durch einen sehenswerten Distanzschuss von Jonathan Rheinländer folgerichtig in Führung. Der Treffer gab vermeintlich Sicherheit und so plätscherte das Spiel anschließend dahin. Die bis dahin harmlosen Gäste drehten jedoch etwas überraschend kurz vor der Pause die Partie zu ihren Gunsten. Vorausgegangen waren jeweils eklatante Fehler in der SG-Abwehr. So ging es mit einem 1:2 in die Kabinen und man musste wieder einem Rückstand hinterherlaufen - und das bei tropischen Temperaturen.

Nach dem Wechsel versuchten die Gastgeber auf den Ausgleich zu drängen, allein es fehlte die Durchschlagskraft. Die beste Chance vergab Sebastian Felke mit einem Schuss über das Tor. Nach einer Stunde schnürten die Gäste erneut einen Doppelpack, wieder half die Heimdefensive dabei tatkräftig mit. Damit war die überaus faire Partie entschieden.

Das Padrok-Team musste einmal mehr erkennen, dass es zwar eigentlich gut mithalten kann, aber eigene Fehler in der höheren Klasse sofort eiskalt bestraft werden. Diese gilt es abzustellen, dann kommen bald auch wieder Erfolgserlebnisse.

 

+++ Pressebericht 2. Herren - SV Emmerke +++

Derbys sind in der Gemeinde Giesen keine Seltenheit. In der Vergangenheit gab es oft die Begegnungen zwischen Giesen und Förste, Hasede und Ahrbergen sowie auch gelegentlich zwischen Ahrbergen und Giesen. Nun kam es in der 1. Kreisklasse zu einer echten Derby Premiere.

Seit der Saison 2018/19 gibt es im Kreis Hildesheim eine Spielgemeinschaft, die auch aus sportpolitischen Gründen für Aufsehen gesorgt haben dürfte. Der TSV Giesen und der SV RW Ahrbergen entschlossen sich vor der genannten Spielzeit, ihre zweiten Mannschaften zusammenzuführen und als SG Giesen/Ahrbergen auflaufen zu lassen. Begründen lässt sich das Ganze mutmaßlich mit Spielermangel – damit hat man bekanntlich nicht nur in Giesen und Ahrbergen zu kämpfen. Während die beiden ersten Herrenmannschaften der Vereine in der Bezirksliga Hannover 3 aufeinandertreffen, geht die gemeinsame Zweitvertretung inzwischen in der 1. Kreisklasse A auf Punktejagd. Das ist dem Aufstieg aus der letzten Saison zu verdanken. Als Tabellenzweiter mit starken 67 Punkten nach 28 absolvierten Spielen schaffte das Team von Trainer Christopher Padrok den Sprung in die nächsthöhere Spielklasse.

Nach der Staffeleinteilung für die Saison 2023/24 war dann auch klar: Es wird eine Derby-Premiere geben. Denn in der 1. Kreisklasse A, in der die SG eingruppiert worden ist, kickt auch der SV Emmerke. So kam zu den oben genannten Giesener Gemeindederbys ein weiteres hinzu, das am Sonntag erstmals über die Bühne ging. Giesen/Ahrbergen kam dabei gut in die Partie und ließ die erstmalig gastierenden Emmerker kaum zum Zug kommen. Jonathan Rheinländer brachte sein Team dann mit einem Traumtor aus gut 25 Metern verdient mit 1:0 in Führung (17.). Nach der Trinkpause gab es dann einen Knick im Spiel. Der SV, ohne den beruflich verhinderten Trainer Rafael Ocheduska angereist, wurde nun deutlich stärker. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld waren sich der Torhüter und ein Verteidiger nicht einig und Aymen Ayo bugsierte den Ball aus spitzem Winkel über den Keeper hinweg über die Linie (39.). Noch vor der Pause spielte Emmerke nach einem Konter ein Drei-gegen-Eins clever aus und drehte das Spiel. Mecdin Acur sorgte nach Vorlage von Mahdi Heydari für die umjubelte Führung (43.).

Für den zweiten Durchgang nahm sich Giesen/Ahrbergen viel vor, aber das Spiel bestimmte das vom verletzten Kapitän Nils Kaune und dem angeschlagenen Dennis Waldeck gecoachte Emmerke. Nach einem Pass in die Tiefe legte sich Dawran Isso den Ball am herauseilenden Torwart vorbei und schoss Richtung Tor, wo ein Verteidiger noch retten wollte, aber das Spielgerät im eigenen Kasten unterbrachte (60.). Nur zwei Minuten später erhöhte Rebar Kammo Hassan mit einem schönen Treffer auf 1:4. Das Spiel war so gut wie entschieden.

Emmerke konnte sich also auch ohne Trainer über einen verdienten Sieg freuen. SG-Trainer Padrok hingegen zeigte sich nach Abpfiff enttäuscht: „Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Man merkt, dass in der Liga jetzt Kleinigkeiten, wie dumme Fouls im Mittelfeld und Ballverluste, die Spiele entscheiden. Wir müssen einfach cleverer werden und aus unseren Fehlern lernen. Schlussendlich müssen wir irgendwie zwei Teams hinter uns lassen.“ Auf der Gegenseite meldete sich Ocheduska von seiner Fortbildung und zeigte sich stolz: „Ich freue mich, dass ich so ein tolles Team habe und dass es auch mal ohne Trainer funktioniert. Wir haben vorher alles untereinander besprochen und am Ende, wie ich hörte, verdient die drei Punkte eingefahren.“

Vor dem Spiel hatte der SV nur einen Sieg auf dem Konto, scheint nun aber wieder in Tritt zu kommen. Für den Trainer ist das keine Überraschung: „Wir hatten aufgrund der Ferien keine gute Vorbereitung und mussten sieben Neuzugänge integrieren. Das dauert einfach seine Zeit, aber jetzt klappen langsam alle Abläufe.“ Die SG konnte bisher nur gegen Einum II drei Punkte sammeln und verlor die restlichen Spiele teilweise deutlich. Padrok gab die Marschroute für die kommenden Wochen und Monate vor: „Ich denke, dass wir uns einfach durch Kampf und Leidenschaft jeden Punkt wirklich erarbeiten müssen, um die gute Stimmung im Team weiterhin beizubehalten. Die nächsten Spiele werden sicher nicht einfacher. Um das Ziel, den Klassenerhalt, mache ich mir keine Sorgen. Wenn wir uns hier und da im Winter punktuell verstärken, sollten wir es mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung schaffen.“

Hoffen kann Giesen/Ahrbergen auch auf Unterstützung aus den beiden ersten Mannschaften. So können bei der SG sowohl Spieler des TSV als auch des SV eingesetzt werden, was durchaus auch zu skurrilen Aufstellungen führen könnte. Solche Spielgemeinschaften dürften aufgrund des zunehmenden Spielermangels allerdings die Zukunft sein.
(Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung)

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